Auf der Einfahrt nach Abu Dhabi war alles herausgeputzt: die spiegelblanke Sheikh Zayed Moschee der Superlative (90000T weisser mazedonischer Marmor, grösster handgeknüpfter Teppich, grösstes Marmormosaik und mit 11T der drittgrösster Kronleuchter der Welt), das vorgelagerte Einkaufszentrum und die Touristenscharen in Shorts oder Miniröcken. Nach zwei Wochen auf der staubigen Strasse waren dies ungewohnte Ansichten.
Durchquerung der Arabischen Halbinsel
Innerhalb weniger Minuten packten wir die Taschen an unsere Velos und verliessen das Hotel in Abha. Spätestens nach einigen Einbahnstrassen und U-Turns in Gegenrichtung meinten wir, den Begleitschutz abgehängt zu haben😊.
Mit Begleitschutz durch das saudische Hejaz-Gebirge
Nach einer erholsamen “Ferienwoche” im KAUST fiel uns der Wiedereinstieg in den saudischen Alltag schwer. Kaum hatten wir die Fahrt nach Jeddah aufgenommen, wurden wir von der Polizei gestoppt. Es sei viel zu gefährlich und nicht erlaubt, mit dem Velo auf der Autobahn zu fahren.
Wer hätte das gedacht? Mit dem Velo durch Saudi Arabien!
Bereits seit drei Wochen tun wir, was vor zehn Jahren undenkbar gewesen wäre: Wir reisen mit dem Velo durch Saudi Arabien. Erst im Jahr 2013 wurde es Frauen erlaubt (damals nur in Erholungsgebieten, in männlicher Begleitung und unter Einhaltung der Kleidervorschriften, d.h. mit Abaya und Schleier), Velo zu fahren. Seit 2018 dürfen Frauen Auto fahren, die Kleidervorschriften wurden abgeschafft und Touristen können eVisum nach Saudi Arabien einreisen. All diese Massnahmen sind Teil der Vision 2030, mit welcher der Kronprinz die Abhängigkeit des Landes vom Öl reduzieren will.
Möglichst schnell durch Jordanien
Mit der Einreise nach Jordanien erlebten wir den bisher grössten Kulturschock unserer Reise. Beim Ausfüllen des Einreiseformulars lachten wir darüber, dass David angeben musste, mit wie vielen Ehefrauen er reist. Am nächsten Morgen realisierten wir, wie ernst diese Frage in Jordanien gemeint ist. Mehr dazu später…