… auch ein Veloweg führt dem Fluss Tiber entlang mitten in die Stadt. David hat uns souverän hierhin und durchs Getümmel navigiert. Gestern sind wir in Rom angekommen und dürfen etwas ausserhalb der Stadt bei einem Gastgeber von Warmshowers (Plattform für Veloreisende) übernachten.

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Seit dem letzten Bericht aus Mantova haben wir viel von dem bekommen, was wir in der Po-Ebene noch vermisst hatten: Hügel und Höhepunkte.

Die ersten Höhenpunkte haben sich noch in Mantova ereignet… Als wir zum Veröffentlichen des letzten Blogeintrags ein Café aufsuchten, flossen dort am Samstagsmorgen Campari, Weisswein, Bier und Apérol bereits in Strömen. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung am Nebentisch. Wir schienen niemanden zu stören, im Gegenteil: Der Barista und ein Gast – nicht mehr ganz nüchtern;-) – interessierten sich sehr für unsere Reise und löcherten uns mit Fragen. Unsere Cafés gingen «selbstverständlich» aufs Haus.

Trotz regnerischen Wetteraussichten wollten wir nicht, wie ursprünglichen geplant, eine zweite Nacht auf dem schmuddeligen Campingplatz in Mantova verbringen. Mit dem Ziel, am Po irgendwo zu zelten, verliessen wir nach dem Mittag die Stadt. Die schwierige Suche nach einem geeigneten Plätzli führte uns eine Einfahrtsstrasse zum Fluss hinunter. Drei ältere Herren standen dort vor einem Hüttchen und wir fragten sie, ob wir hier zelten dürfen. Sie insistierten, dass wir unser Zelt doch auf der Terrasse aufbauen sollen, damit es vor dem vorausgesagten Regen geschützt sei. Wir nahmen das Angebot dankend an und folgten auch der Einladung zum Znacht: «Mangiamo tutti insieme». So durften wir mit 10 Mitgliedern eines Kochclubs aus dem benachbarten Dorf zu Abend essen. Schön, dass essen in Italien so wichtig ist und man sich dabei trotz Sprachbarriere versteht.

Der geographische Höhenpunkt auf unserer Fahrt durch Italien folgte nach der Besichtigung von Modena. Es war der Pass Croce Arcana, über welchen eine unbefestigte Strasse führt. Die Routenwahl war landschaftlich sehr lohnenswert, jedoch kalt und sehr windig. Wie soll das wohl gehen, wenn wir richtig hohe Pässe befahren…?

Siena und Cortona waren weitere Stationen auf der schönen Fahrt nach Todi. Die Bezwingung der langen 18% Steigung zum Städtchen hinauf, hat zugegebenermassen viel Überwindung gekostet. Fürs Café mit Pasticceria auf dem Stadtplatz hat sich der Murks aber gelohnt 😉

Momentan gönnen wir uns und unseren Velos eine Pause in Rom. Die Stadtbesichtigung in den Touristenmassen ist ein ziemliches Kontrastprogramm zum Zelten irgendwo im Wald. Auf das Abenteuer einer Bootsfahrt im Villa Borgese Park haben wir verzichtet und uns stattdessen über jene Leute amüsiert, die es wagten 😀

Wenn das Wetter mitspielt, möchten wir als nächsten Höhepunkt die Amalfiküste besuchen.