Die Wetterprognosen für die Tage nach unserer Stadtbesichtigung in Rom waren insbesondere in den Bergen regnerisch und unbeständig. Wir entschieden uns deshalb für eine wenig spektakuläre Route durchs Flachland. Dem Regen konnten wir gut ausweichen, dem überraschend heftigen Gegenwind jedoch nicht.

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Ebenfalls beschäftig hat uns ein kleiner Zwischenfall: David stach sich eines Morgens beim Zeltabbau mit einem Ästchen mitten ins Ohr. Zum Glück ging es nicht ins Auge und bereite David «nur» einige Tage Ohrenschmerzen und uns beiden Sorgen.

Je näher wir dem Grossraum Napoli kamen, desto öfter hatte so Manches einen fahlen Beigeschmack. Unser traditionelles Znüni-Café mit Pasticceria kostete plötzlich viel mehr und hatte verdächtig runde Preise – natürlich ohne Quittung. Wenn wir die Quittung verlangten, war entweder die Kasse defekt oder es wurde der runde Betrag eingetippt, den wir – wofür auch immer – bezahlt hatten. Mehr und mehr Abfall säumte die schmalen, verkehrsreichen und löcherigen Strassen. Ab und zu fanden wir wie aus dem Nichts frisch geteerte Strassenabschnitte vor… wer hier wohl wohnt oder was da vergraben werden musste? 🙂

Nach einer strapaziösen Fahrt durch die völlig verstopften Strassen, erreichten wir den sympathischen Campingplatz in Pompei. Offenbar waren wir die ersten Besucher mit Zelt, weshalb der runde Preis ad hoc bestimmt wurde. Auch hier gab es keine Quittung, dafür wurden wir zur Begrüssung auf Limoncello und Baklava eingeladen.

Die Besichtigung der Ruinenstadt in Pompei war sehr eindrücklich und lohnend. Weniger lohnend war der Versuch, den Vesuv über die südliche Strasse mit dem Velo zu erklimmen. Beim letzten Gebäude war die Strasse komplett abgezäunt. Laut Baustellen-Informationsplakat sollte die Strasse bis Ende 2021 saniert sein, gemäss Info vom Vesuv-Parkwächter dauert die Sanierung mindestens noch ein Jahr. Sondermüll? 🙂
Da es für uns kein Durchkommen gab, kehrten wir auf den Campingplatz zurück. Dort hatten wir Zeit, die Velos zu putzen und den fälligen Kettenwechsel durchzuführen.

Nach den wunderbaren Wandertagen an der Amalfiküste, verliessen wir das riesige Stadtgebiet Richtung Landesinneres. Kaum hatten wir den ersten Hügel überwunden, wurden die Quittungen wieder transparenter, die Strassen sauberer und leerer. Auf dem Weg nach Bari durchfuhren wir die schönen Hochebenen «Piano Volturara» und «Piano Laceno» sowie den kargen prärie-artigen Nationalpark «dell’Alta Murgia». Bei super Wetter und Rückenwind genossen wir die Fahrt quer durch den Stiefel sehr!

Am nicht sehr übersichtlichen Hafen in Bari wollten wir Tickets für die Fähre nach Igoumenitsa in Griechenland kaufen. Gemäss Bildschirm sollten die Fähren jeweils abends ablegen und am nächsten Morgen in Griechenland ankommen. Gestern war aber nicht «tutti i giorni», sondern Sonntag und die Fähre fuhr bereits um 13:30 ab. Zum Glück reichte die Zeit vor dem Einschiffen noch für eine Pizza zum Mitnehmen:-)

Da wir erst um Mitternacht in Igoumenista ankamen, verbrachten wir die restliche Nacht auf einer Parkbank. Nun sitzen wir auf einem Campingplatz am Meer und holen nach, was wir für Bari vorgesehen hatten: Blog schreiben, Wäsche waschen, ausruhen…

In den nächsten Tagen möchten wir Nordgriechenland entdecken, bevor wir Richtung Balkanländer fahren.