Nordgriechenland hat uns mit Temperaturen von mehr als 30°C warm empfangen.

Wir haben uns über die sommerlichen Bedingungen gefreut und auf den Siesta-Rhythmus umgestellt: Am Morgen stehen wir früh auf, um bei kühlen Temperaturen Velo zu fahren und bewegen uns ab dem Zmittag für die heisseste Zeit des Tages nicht vom Fleck. Am späten Nachmittag geniessen wir die letzten Kilometer bei angenehmer Temperatur und wunderschöner Abendstimmung.
Der Sommer brachte auch viele Gewitter und einen heftigen Sturm, der auf dem Campingplatz von Ioannina die besten Plätze mit Seeanstoss unter Wasser setzte. Zum Glück hatten wir unser Zelt weiter hinten aufgebaut und verbrachten nur eine schlaflose Nacht.

Die Sehenswürdigkeiten in Nordgriechenland sind so verteilt, dass sich viele Touristen (inklusive uns) im Tross von Ort zu Ort bewegten. Die Route führte von Igoumenitsa über Ioannina (zur Besichtigung der Zsagori Dörfer und der Vikos-Schlucht) nach Meteora. Die Felsen und Klöster in Meteora haben uns ganz besonders beeindruckt. Die Weiterfahrt Richtung Olymp brachte uns in weniger touristische Gegenenden, was uns sehr recht war. Wegen zu viel Schnee und (nach schweizerischem Standard) ungenügender Ausrüstung mussten wir auf die zweitägige Erwanderung des Mount Olympus verzichten.

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Viel lieber hätten wir auf die unzähligen Hunde-Begegnungen verzichtet. Kein Tag verging, ohne dass unsere «Hunde-Bewältigungsstrategie» etliche Male zur Anwendung kam. Wenn ein Hund bellend auf uns zuläuft, dann…

  1. Den Hund laut(!) anschreien …und damit auch in den Punkten 2-5 nicht aufhören
  2. Sofort anhalten und absteigen, das Velo zwischen sich und den Hund bringen
  3. Sich mit Steinen bewaffnen, was die Hunde beeindruckt
  4. Warten bis sich das Tier beruhigt hat
  5. Zu Fuss weiter gehen, bis der Hund sein Interesse verloren hat

Keine Bewältigungsstrategie hatten wir für eine tierische Begegnung anderer Art: Auf einer unbefestigten Nebenstrasse kreuzten wir eine Kuhherde inklusive Hund und Muni. Wir sind abgestiegen und haben unsere Velos geschoben. Bei einem Stall (=Blechhütte) trafen wir auf den zweiten Teil der Herde mit einem weiteren Muni. Er zeigte wenig Begeisterung für unsere Gegenwart und gab uns schnaubend zu verstehen, dass er uns nicht passieren lässt. Als die bereits gekreuzte Herde von hinten angerannt kam, ergriffen wir die Flucht nach vorn und murksten unsere schweren Velos fluchend durch eine Weide.

Abgesehen von unliebsamen Vierbeinern hat uns Nordgriechenland alles geboten, was wir uns als Veloreisende wünschen: gute (Pass)Strässchen, wenig Verkehr, wunderschöne Schlafplätze, Trinkwasserbrunnen in jedem Dorf (die sich wunderbar zum Haarewaschen eignen), freundliche Leute und Freddo Espresso & Cappuccino 🙂  

Nach einem kurzen Abstecher durch Albanien sind wir nun in der Nähe von Ohrid, Nordmazedonien. Hier durften wir eine Materiallieferung mit Karten, Reiseführern und Ersatzteilen in Empfang nehmen. Ganz herzlichen Dank an alle, die daran beteiligt waren!

Über unsere Erlebnisse in den Balkanländern berichten wir einem nächsten Beitrag…