… begann ausgezeichnet!

Gegen Mitternacht kamen wir mit allem Gepäck unversehrt am Flughafen in Darwin an. Die vollautomatische Immigration war uns so fremd wie die anschliessende Biosicherheitskontrolle. Im Gegensatz zu den meisten Zollbeamten dieser Welt begrüsste uns die Dame nicht mit mürrisch-gestrengen Blicken, sondern mit einem freundlichen Lachen.

Sie bedankte sich, dass wir problematisches Material deklariert hatten und begann anschliessend damit, Zelt, Schlafmatten, Schuhe und insbesondere die die Velos (Rahmen, Schaltung, Lager, Reifen, Schutzblechinnenseite, etc.) gründlich zu inspizieren. Nach ungefähr einer Stunde wurden wir in die Ankunftshalle entlassen. Dort bauten wir unsere Velos zusammen und legten uns angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit für ein paar Stunden Schlaf daneben. Wir staunten nicht schlecht, als wir am nächsten Morgen gegen 9:00 erstmals auf die Uhr schauten😊! Weder das Sicherheits- noch das Putzpersonal hatten uns geweckt und in der Ankunftshalle war überhaupt nichts los.

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Den gleichen Eindruck hatten wir auch ausserhalb des Flughafens: riesige Stassen ohne Verkehr, alles ruhig und geordnet mit sehr viel Platz. Wir begannen sofort, uns und die Velos auf die Reise durch Australien vorzubereiten. Es galt einiges zu besorgen, wiedermal eine professionelle Zahnreinigung zu erhalten, Verschleissteile an unseren Velos zu ersetzen und vom Mechaniker neue Felgen einspeichen zu lassen. Unsere Warmshower Gastgeberin Fleur hatte freundlicherweise die von langer Hand organisierten Päckli mit etwa 20 Kilogramm Ersatzmaterial für uns entgegengenommen. Bei ihr durften wir uns im Garten gemütlich einrichten und endlich wieder im Zelt schlafen😊!

Während den ersten Tagen waren wir mit unseren Vorbereitungen beschäftigt. Zufälligerweise fiel unser Aufenthalt in Darwin auf den 1. Juli, den Tag der Selbstverwaltung von Northern Territory. Der Territory Day wird mit reichlich Feuerwert gefeiert, welches nur an diesem Tag und ausschliesslich in Northern Territory legal gekauft und abgefeuert werden darf. Ansonsten ist Feuerwerk in Australien für Private immer und überall verboten. Wir verbrachten den Abend mit Fleur, ihrem Sohn und ihrer Mutter bei den Nachbaren. Die Kinder und ein wenig auch die Erwachsenen mussten sich sputen, den Riesenvorrat an Feuerwerk an diesem Abend in die Luft zu schiessen😉.

Wir wären praktisch abfahrtsbereit gewesen, als sich David eine ganze Nacht lang übergeben musste und am nächsten Tag mit Fieber und starken Gliederschmerzen im Zelt lag. Nicht schon wieder!
Weil Davids Fieber aussergewöhnlich hoch war und Darwin in einem sehr grossen Umkreis die grösste Stadt mit guter Gesundheitsversorgung ist, schleppte ich ihn lieber früher als später zum Arzt. Hier bestanden wir auf einen Dengue- und Malariatest, für welche die Blutproben 3000km quer durchs Land nach Melbourne geflogen wurden😮. Dass wir eine Woche lang auf die Resultate warten mussten, störte uns nicht. Denn das Fieber wurde trotz Medikamenten stärker und auch Gelenkschmerzen und Übelkeit hielten sich hartnäckig. Glücklicherweise war Fleur sehr unkompliziert und verständnisvoll, sodass wir bei ihr im Garten bleiben durften, wo es uns an nichts fehlte. Vielen herzlichen Dank, Fleur!

Als das Fieber nach sieben Tage verschwand und es David besser ging, nutzten wir zwei Ausflüge zum Sightseeing nach Darwin als Formtest. Der Botanische Garten und das Art-Gallery Museum haben uns besonders gut gefallen.

Wir verabschiedeten uns von Fleur, erledigten letzte Einkäufe und sind jetzt bereit für die ersten Kilometer Richtung Süden… Leider ohne die Resultate aus Davids Dengue-Test.

Geschrieben am 7. Juli 2024, publiziert am 18. Juli 2024.
Übrigens: Nach vier Tagen Wartezeit mit vier Anrufen und E-Mails haben wir die Test-Resultate doch noch erhalten. David hatte Dengue.