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Pannen
Zelt
ohne Dusche
>50% Sonne
Schokolade
Über kleine Berge zu grossen Stränden
Was für ein Privileg, dass uns Andrea ihr hübsches Daheim mitten in Denmark anvertraute! Wir hatten uns darin gemütlich eingerichtet, als unsere Gastgeberin nach Hause kam und wir sie in ihrem Garten begrüssten🙃.
Abends durften wir Andrea zum Gemeinschaftsessen des Dorfvereins begleiten und uns am nächsten Tag ihrer Wandergruppe anschliessen. Vielen herzlichen Dank, Andrea! Es ist unglaublich, wie viel Wohlwollen und Vertrauen uns überall auf der Welt entgegengebracht wird… eine wundervolle Erfahrung!
Gut erholt, ging die Fahrt auf der Lower Denmark Road vorerst bis Albany, wo wir einen halben Tag beim Einkaufen und Kaffeetrinken verbrachten. Wir freuten uns ein letztes Mal über die Annehmlichkeiten der Zivilisation, bevor Dörfer und Supermärkte wieder seltener wurden. Damit hatten wir aber kein Problem, denn wir näherten uns richtigen Bergen, wenn auch kleinen. Was für eine Freude fürs Schweizer Herz😊!
Zum Einstieg radelten wir in die Hügel des Porongurup Nationalparks und erklommen in einem Vormittag die nur 600 Meter hohen Gipfel. Von dort erblickten wir bereits die nächste Bergkette des Stirling Range Nationalparks. Noch am gleichen Tag erreichten wir den Ausgangspunkt zur Wanderung auf den Toolbrunup und campierten dort illegalerweise. Frühmorgens packten wir alles zusammen und wanderten den steinigen Pfad zum Gipfel hoch, wo dichtester Nebel herrschte. Da der etwas grössere Bluff Knoll ebenfalls in Wolken gehüllt war, warteten wir im nächsten Roadhouse beim Kaffee bis es aufklarte. Danach fuhren wir über die viel zu steile Zugangsstrasse an den Fuss des Berges. Damit hatten wir den anstrengendsten Teil hinter uns, denn der breite Wanderweg zum Gipfel führte über angenehm angelegte Stufen. Oben angelangt, fühlten wir uns wie Zuhause… viele der Gipfelstürmer sprachen Schweizerdeutsch😉.
Nach den ausgiebigen Wandertagen verstauten wir unsere Turnschuhe weit unten im Gepäck… für sie gab es in absehbarer Zeit keine Verwendung mehr. Die Weiterreise führte uns durch den Weizengürtel Westaustraliens mit endlosen Getreidefeldern und riesigen Speichern. Glücklicherweise hatte die Ernte noch nicht begonnen und es herrschte Ruhe auf den Strassen. In Acht nehmen mussten wir uns nur vor den Magpie Vögeln, die ihr Revier aggressiv verteidigten, mehrmals im Sturzflug über unsere Köpfe swoopten und mit den Krallen Davids Helm attackierten. Oktober ist zum Glück der letzte Monat der Swoop-Saison!
Einige Tage später erreichten wir Esperance, bekannt für seine traumhaften weissen Sandstrände. Wir waren gerade dabei, vor dem lokalen Infozentrum die nächsten Schritte zu planen, als uns Kate und Graham ansprachen, die wir bereits südlich von Margaret River getroffen hatten. Sie fragten uns, ob wir den Cape Le Grand Nationalpark besuchen würden? Wir verneinten, da die Campingplätze ausgebucht waren und uns die Strecke für einen Tagesausflug zu weit sei. Ob wir den reservierten Stellplatz mit ihnen teilen möchten? Hmmm… ein so verlockendes Angebot schlugen wir natürlich nicht aus, schon alleine wegen der Gesellschaft von Kate und Graham😊.
Und wir bereuten die Zusatzkilometer keinen Augenblick. Weisser Strand mit türkisfarbenem Meer soweit das Auge reicht… absolut genial! Einzig die Kängurus wollten nicht wie im Prospekt am Strand Algen essen, sondern genossen lieber die saftigen Blätter der Büsche.
Der Abend mit unseren Gastgebern war ausgesprochen lustig und gesellig. Um vom Ranger nicht als unrechtmässige Zusatzgäste erkannt zu werden, schlugen wir unser Zelt neben dem Wohnwagen erst bei Dunkelheit auf😉. Zum Zmorge genossen wir einen frischen Kaffee und gingen ohne Zögern auf den Vorschlag ein, mit Kate und Graham eine 300km lange Spritztour in den Cape Arid Nationalpark zu noch grösseren und menschenleereren Stränden zu unternehmen. Dorthin wären wir mit dem Velo niemals gefahren!
Zurück auf dem Campingplatz packten wir unsere Taschen und verabschiedeten uns. Wir wollten ein Stück Richtung Esperance zurückfahren, um dort am nächsten Tag die Öffnungszeiten des Woolworth Supermarktes nicht zu verpassen. Für die bevorstehende lange Etappe stand ein Grosseinkauf an…